WARKINGS – Revolution

Band: Warkings
Album: Revolution
Spielzeit: 42:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 20.08.2021
Homepage: www.facebook.com/warkingsmetal

“Vier mächtige Könige – ein römischer Tribun, ein wilder Wikinger, ein edler Kreuzritter und ein kriegerischer Spartiat – versammelten sich in den goldenen Hallen von Valhalla, entkamen aus den Reichen der Finsternis und kämpften gegen die Monarchen der Dunkelheit. Zurück auf der Erde schmiedeten die Könige neue Schlachthymnen und sind bereit, ihre Krieger zur Revolution zu versammeln!” – Das bedeutet auf Nicht-Promotext-deutsch soviel wie “WARKINGS haben ein neues Album releast”. Seit 2018 und zwei (mit “Revolution” drei) Alben gibt es die Power-Metaller um SERENITYs Georg Neuhauser und ihr Aufstieg ist beachtlich. Von null auf 13 der deutschen Albumcharts in drei Alben ist eine steile Karriere und lässt erahnen, was für Musik her gespielt wird: Power Metal der fettest produzierten Sorte, der eingängig-hymnisch ausfällt, ohne an Härte missen zu lassen. So etwas zwischen POWERWOLF und HAMMERFALL, und das beschreibt “Revolution” ziemlich gut. Klangtechnisch ist das Ding ein Brecher und prügelt auch den taubsten Nachbarn spätestens dann aus dem Bett, wenn die dicken Shouts und kleinen unklaren Gesangsparts einsetzen. Die kommen einfach verdammt gut und es war eine hervorragende Idee, bei “Spartacus” dafür noch Chris Harms von LORD OF THE LOST zu organisieren, mit dessen Hilfe man einen heftigen Power-Metal-Hit mit echt schön geschriebenem Chorus auf die Beine gestellt hat.
Gespielt und gesungen ist die Platte durchweg makellos, handwerklich einwandfrei. Songwritingtechnisch bewegt man sich in souveränen Sphären, ein bisschen Luft nach oben bleibt aber. Dass man sich entschieden hat, in “Fight” “Bella Ciao” zu verwursten (ja, es ist ein Protestlied, aber es hat halt auch die Konnotation ein bisschen verloren), ist Geschmackssache, dass der Chorus von “Deus Lo Vult” so geil ist, wie er ist, ändert nichts daran, dass es ihn praktisch genau so schon gibt (aus welchem anderen Song auch immer ich ihn kenne, helft mir gerne in den Kommentaren). Scheint einer der Fälle zu sein, wo eine geile Melodie komponiert wird, bevor man Monate später merkt, dass man da etwas verarbeitet hat, was von einem anderen Song noch im Unterbewusstsein herumspukte. Passiert auch den Besten.
Ansonsten sind die Tracks durchweg gute Power-Metal-Songs, die mal mehr, aber auch gerne mal etwas weniger kreativ ausfallen, aber wenn wir jetzt die Hornbrille von der Nasenspitze mal wieder nach oben schieben und den Earl Grey durch ein Pils ersetzen, muss man doch klar sagen: Was stört ein bisschen mehr Durchschnitt bei der Melodiearbeit, wenn der fette Sound, die kraftvollen Arrangements und insgesamt einfach die pure Force, die jedem Ton des Albums innewohnt, so gut davon ablenken? Muss es immer ein Arthaus-Film sein, wenn man auch “Godzilla vs. Kong” schauen kann, der etwas weniger Substanz aber in seiner Aufmachung überwältigende Geilheit bietet? Nö. “Revolution” ist professioneller und klassischer Brecheisen-Power-Metal, eher Michael Bay als Adorno, und erwartungsgemäß absolut effektiv, wenn man durchgängig eigenständige Melodien denn nicht zur Grundvoraussetzung für Hörvergnügen macht.

Fazit:
Hirn aus, Rüstung an, Lautstärke hoch, Abfahrt! So soll Power Metal klingen, und so macht er mächtig Spaß, auch wenn nicht jeder Track ’nen kleinen Beethoven raushängen lässt. Ich meine, wir sind Warriors, keine Musikwissenschaftler, oder?

Anspieltipps:
„Spartacus“, „Deus Lo Vult“ und „Ave Roma“

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. We Are The Fire
02. Sparta – Part II
03. Fight
04. Spartacus
05. Kill For The King
06. Deus Lo Vult
07. Ave Roma
08. Ragnar
09. By The Blade
10. Where Dreams Die

Jannis

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