WIG WAM – Never Say Die

Band: Wig Wam
Album: Never Say Die
Spielzeit: 47:21 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.facebook.com/wigwam.official

Als die norwegische Band WIG WAM 2001 gegründet wird und 3 Jahre später mit ihrem Debütalbum „667…The Neighbour Of The Beast“ um die Ecke biegt, hatten sich die einzelnen Musiker in namhaften Kapellen bereits ihre Sporen verdient. Der geneigte Fan erinnert sich nur zu gerne an ihre Vergangenheit in Combos wie SHA-BOOOM, DREAM POLICE oder OLE EVENRUDE. Und doch waren WIG WAM mehr als die Summe ihrer Teile. Denn mit ihrer coolen Mischung aus Glam und Hardrock eroberten sie die Fans im Sturm. Doch nach nur 4 Studioalben, das letzte davon erscheint im Jahr 2012, fällt 2014 der vorerst letzte Vorhang für das Kollektiv bestehend aus Glam (vocals), Teeny (guitars), Flash (bass) und Sporty (drums).

Kurze Zeit später gründet Sänger Glam alias Age Sten Nilsen die Band AMMUNITION, mit der er 2 gute Platten veröffentlicht. Auch Teeny alias Trond Holter ist nicht untätig, formiert die TROND HOLTER BAND, nimmt zusammen mit JORN LANDE das Projekt „Dracula – Swing Of Death“ auf und legt unter dem Banner HOLTER das Album „Vlad – The Impaler“ nach. Ende 2019 geben WIG WAM ihre gemeinsame Rückkehr bekannt. Dass diese Pläne genau so unter Covid-19 gelitten haben wie bei jedem anderen Künstler, dürfte klar sein.

Und so stehen WIG WAM nun mit ihrem fünften Longplayer in den Startlöchern. Der Titel „Never Say Die“ dürfte wohl der momentanen Gesamtsituation geschuldet sein und sich hoffentlich nicht an der gleichnamigen 1978er BLACK SABBATH Platte orientieren, die seinerzeit die endgültige Trennung von Frontgaul OZZY OSBOURNE zur Folge hatte. Anyway – die beiden Vorabsingles „Never Say Die“ und „Kilimanjaro“ haben absolut neugierig gemacht auf den neuerlichen gemeinsamen Ausflug der Norweger.

Und nach dem Intro „The Second Crusade“ ertönt auch schon der Titeltrack. Weniger Glam, mehr Metal – so ungefähr könnte man den neuen Sound von WIG WAM beschreiben. Die vergangenen Projekte sind nicht spurlos an Nilsen und Holter vorbeigegangen. Im Grund integrieren die beiden weitaus härtere Gitarren als bisher in den WIG WAM Sound. Eines ist jedoch geblieben: das Gespür für gute Melodien, wenngleich diese auch meistens nicht mehr auf den ersten Metern direkt ins Ohr rauschen. Das folgende „Hypnotized“ ist ein ziemlich metallisches Lied geworden, das erst auf den zweiten Blick großartige Hooks preisgibt . Spätestens nach „Shadows Of Eternity“ sollte man sich an den neuen Sound gewöhnt haben, sonst wird das nix mit der neuen/alten Liebe. Abermals ist etwas Geduld angesagt, danach wird man den Song lieben.

Als nächstes bietet die zweite Single „Kilimanjaro“ eine Art Verschnaufpause, ohne wirklich eine Ballade zu sein. Cooler Song und neben dem Titeltrack sowie den beiden vorangegangenen Songs ein Highlight. Das kann man auch von „Dirty Little Secret“ behaupten. Die Nummer geht schön nach vorne und hat ein relativ gemäßigtes Riffing. Im weiteren Verlauf kann das lässig schleppende „Hard Love“ punkten, bevor es mit „Silver Lining“ doch noch den erwartenden Zuckerguss zu hören gibt – mit einer gehörigen BEATLES-Schlagseite wohlgemerkt.

Was bieten uns die wiedervereinigten Norweger auf ihrem neuen Album an? Unerwartet viel Härte, unerwartet wenige zuckersüße Melodien. Der Glam-Anteil ist fast praktisch nicht mehr vorhanden. Die Band hat sich spürbar weiterentwickelt und passt ihren Sound diesen schweren, ja dunklen Tagen an. „Never Say Die“ ist sicher das härteste WIG WAM Album geworden – ob es das beste ist, ist schwer zu beantworten. Stark ist es auf jeden Fall – und hat man sich erst einmal an die neue Härte gewöhnt, schält sich auch die ein oder andere feine Melodie aus den Stücken. Die Jungs drängen damit auf die Bühne, dort werden sich die neuen Kreationen auch ganz sicher sehr gut zwischen den Klassikern machen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. The Second Crusade (Intro)
2. Never Say Die
3. Hypnotized
4. Shadows Of Eternity
5. Kilimanjaro
6. Where Does It Hurt
7. My Kaleidoscope Ark
8. Dirty Little Secret
9. Call Of The Wild
10. Northbound (Instrumental)
11. Hard Love
12. Silver Lining

Stefan

Tagged , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.