Band: Withem
Album: The Unforgiving Road
Spielzeit: 47:35 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 03.06.2016
Homepage: www.withemsite.com
Das Debüt der Norweger WITHEM haben wir damals bereits hier vorgestellt („The Point Of You„, 2013) und wenn ich ehrlich bin, könnte ich für das neue Album direkt auf meine Besprechung des okayen Vorgängers verweisen und hätte alles Relevante gesagt. Das hat sich wohl auch die Promotion Abteilung des neuen Labels Frontiers gedacht, denn im Beipackzettel zu „The Unforgiving Road“ werden ausschliesslich die Highligts von „The Point Of You“ breitgetreten – zum neuen Album ist kein Wort zu finden. Mmm …
Der Wechsel vom kleinen Prog Label Sensory Records zum Melodic Rock Spezialisten Frontiers deutet schon an, dass es WITHEM diesmal verstärkt darauf anlegen die breitere Masse für sich zu begeistern. Und um die entsprechende Klientel zu umgarnen bedarf es natürlich in erster Linie eines: deftige, packende Hooklines. Wer meine Review zu „The Point Of You“ gelesen hat, weiss, dass es meiner Meinung nach genau bei diesem Punkt in der Vergangenheit gehapert hat. Und auch auf „The Unforgiving Road“ tun sich WITHEM schwer ihre bemerkenswerten handwerklichen Fähigkeiten in schlüssige Songs zu giessen. Dass der Opener „Exit“ von vorne bis hinten wie eine Dream Theater Blaupause gestrickt ist – geschenkt. Das gehört heute wohl zum guten Ton. Ebenso wie die austauschbare, fette Produktion. Aber die wirklich zwingenden Hooklines sucht man auf „The Unforgiving Road“ leider weiterhin mit der Lupe. Besonders im ersten Teil der Scheibe brauchen Songs wie „In The Hands Of A God“ oder „The Pain I Collected“ einige Durchläufe bis sie zünden – und selbst dann bleibt es zumeist bei einem kleinen Lagerfeuer und weniger einem beeindruckenden Feuerwerk. Die Jungs haben zwar deutlich an Eingängigkeit hinzugewonnen – zur Oberliga ist’s aber imme rnoch ein Stück. Zu verkopft, mitunter hölzern sind die Melodiebögen. Ab „The Eye In The Storm“ werden die Songs dann deutlich kürzer, die Arrangements sind gestraffter und die Zielausrichtung fokussierter. Aber auch hier tun sich WITHEM merklich schwer 100%ige Treffer zu landen. Sänger … gibt auch weiterhin alles, kann mit seinem oftmals leicht überambitionierten Vortrag etwa ermüden („Riven“).
Im Vergleich zum Vorgänger gehen WITHEM auf „The Unforgiving Road“ zwar deutlich kompakter ans Werk. Die Baustellen (allen voran die niedrige Hookdichte) sind aber immer noch die gleichen. Was bei dem Wechsel zur Melodic-Schmiede Frontiers eigentlich um so mehr verwundert. Für das nächste mal würde ich persönlich mir etwas mehr Eigenständigkeit und Treffsicherheit beim Songwriting wünschen. Aber WITHEN arbeiten sich merklich voran und für Fans, die mit „The Point Of You“ glücklich waren, ist das rundum perfekt produzierte „The Unforgiving Road“ dennoch die Anschaffung wert.
WERTUNG:
Trackliste:
01. …Intro
02. Exit
03. In The Hands Of A God
04. The Pain I Collected
05. Riven
06. C’est La Vie
07. The Eye In The Storm
08. Arrhythmia
09. In My Will
10. Unaffected Love
11. Outro …
Mario