Band: Witherfall
Album: Curse Of Autumn
Spielzeit: 57:08 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 05.03.2021
Homepage: www.witherfall.com
WITHERFALL legen 2 Jahre nach dem letzten, gefeierten Werk („A Prelude to Sorrow“) den Nachfolger vor. Und die US Truppe hat wahrlich geklotzt und nicht gekleckert: Als Produzent konnte man (den zum Zeitpunkt der Albumproduktion noch gerade so als leicht komisch aber noch irgendwie okay durchgehenden, mittlerweile Szeneweit als Vollhorst bekannten Capitol-Stürmer) Jon Schaffer (ehemals Demons & Wizards, Iced Earth) verpflichten, das Engineering und der Mix wurden Jim Morris (Savatage, Death) anvertraut, die Drums (eingespielt von Neuzugang und German Wunderkind Marco Minnemann) wurden separat von Bradley Cook (Slash, Foo Fighters, Chris Cornell) aufgenommen und zu guter Letzt besorgte Tom Morris (Trans-Siberian Orchestra) das Mastering in den berühmten Morrisound Recording. Wow, Namedropping galore. natürlich besteht die Truppe selber ebenfalls aus durchweg fantastischen Musikern: Sänger Joseph Michael ist nebenbei auch noch bei Sanctuary tätig und Gitarrist Jake Dreyer stand bis zuletzt in den Reihen von Iced Earth neben dem mittlerweile inhaftierten Schaffer.
Aber genug der Details und ab in Album Nummero 3 der Band, die wie nur wenige wissen, dass es einer gewissen Abwechslung und hier und da auch den Mut zum Bremspedal braucht um den Hörer über eine ganze Albumlänge bei der Stange zu halten. Auf „Curse Of Autumn“ ziehen WITHERFALL daher so ziemlich alle Register: Das Eröffnungsdoppel „The Last Scar“ und „As I Lie Awake“ schieben nach dem Intro/Opener ebenso ordentlich nach vorne, wie immer wieder packende Hooklines eingewoben werden, denen Sänger Joseph Michael gekonnt Leben einhaucht. Im weiteren Verlauf schafft „Another Face“ den spannenden Spagat zwischen Queensryche und Fates Warning, während „Tempest“ gekonnt Black Metal artige Riffs in ein deftiges Powermetal Gewand webt. Dass Marco Minnemann Portnoy-artige Frickelparts knüppeln kann, wissen wir ja spätestens seit dem Dream Theater Audition Video. Nun, Dreyer kann einen mindestens ebenso überzeugenden Petrucci abgeben. Und so sind in dem weitestgehend starken Longtrack „… And They All Blew Away“ mitunter krasse Parallelen zu den Progmetal Urvätern auszumachen. Am überzeugendsten kommen WITHERFALL aber in den straighteren Tracks rüber, die flotter zur Sache kommen. Das Gesamtkunstwerk wird zudem vom schon genannten Opener „Deliver Us Into The Arms Of Eternal Silence“ sowie der filigranen Abschlussnummer „Long Time“ abgerundet, die das Ganze perfekt abschmecken.
„Curse Of Autumn“ ist ein bärenstarkes Album geworden, dass dank seiner feinstens austarierten Arrangements, der clever gewählten Songreihenfolge, den stimmungsvollen Kompositionen (das Artwork passt da ebenfalls wie Arsch auf Eimer) und nicht zuletzt der aberwitzigen Spielkunst aller Beteiligten zu einer Pflichtveranstaltung für alle Fans von angeproggtem Heavy Metal geworden ist. Die etwas hemdsärmelige Produktion des Bärenbestäubers tut dem keinen Abbruch – da war aber definitiv noch Luft nach oben. Dennoch eine richtig geile Scheibe.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Deliver Us Into The Arms Of Eternal Silence
02. The Last Scar
03. As I Lie Awake
04. Another Face
05. Tempest
06. Curse Of Autumn
07. The Unyielding Grip Of Each Passing Day
08. The Other Side Of Fear
09. The River
10. … And They All Blew Away
11. Long Time (Acoustic Version)
Mario