WU TENGLERS – Burning Century

Band: WU Tenglers
Album: Burning Century
Spielzeit: 41:41 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 23.10.2021
Homepage: www.wutenglers.band

So Freunde, heute gibt es mal was auf die Ohren, dass ihr und ich so gar nicht gewohnt seid von mir. Indie Rock aus Österreich. Jetzt mal schön den Horizont erweitern und sich auf was Neues einlassen. Bisher habe ich immer einen Bogen um diese Musik gemacht, da mir da leicht mal der Arsch einschläft. Aber NICHT hier, so viel schon mal vorab. Die WU TENGLERS aus Kappl in Tirol bestehen aus Alexander Pfeifer, Werner Jehle, Erwin Sailer und Hannes Petter. Geiler Bandname, der natürlich einerseits vom Wu-Tang Clan kommt. Und das „Tengler“ steht für den Zustand einer durstigen Nacht. Produziert wurde das Debüt im Studio Hundert bei Reith im Alpbachtal. Und dieser Jay Hundert (Liquid Steel, Eastwood Haze, Freunde Schöner) hat den Jungs einen Sound gezaubert, bei dem man die analoge Wärme der alten Röhrentechnik förmlich heraushören kann. So Leute, Metal-Scheuklappen abgelegt und los gerockt.

Der Opener „Beat Of My Heart“ rockt ordentlich los und wird die Leute sofort tanzen und feiern lassen. Der Refrain bleibt gleich hängen und der Song erinnert mich an Formosa. Mit „One Way Ticket“ folgt der nächste Indie Kracher. Wie hier die Stimme mit den restlichen Instrumenten verschmilzt, ist schon klasse gemacht. Es folgt der Titeltrack „Burning Century“. Leicht melancholisch im The Cure Stil, gleichzeitig mit einer fröhlichen Leichtigkeit verbunden. Als dann noch der Chor der Volksschule Ischgl einsteigt und von amerikanischen Polizeisirenen begleitet wird, entsteht einer dieser Momente, die man nicht richtig beschreiben kann. „Oxygen“ enthält wieder mehr E-Gitarre und das Stück lässt einen seine positiven Vibes fühlen. Und Alex’s Stimme ist verdammt gut mal wieder. Bei „Silly Walls“ fällt einem sofort ein gewisser Ex-US-Präsident ein. Das Teil rockt richtig schön punkig, locker flockig vor sich her und lässt die Füße nicht stillstehen. Ein dumpfes Riff eröffnet „Space Cowboy“, eine Nummer die das Seelenleben von Alex zeigt und er die Trennung seiner Eltern verarbeitet. Gefällt mir sehr gut und würde auch super auf einen Soundtrack passen. „Perfect Enemy“ fesselt mich wirklich. Das Spiel zwischen weich und einfühlsam auf der einen und das hochpuschende und motivierende Gefühl auf der anderen Seite, sehr sehr geil. „There Is Nothing“ ist vertraut und abgespaced zugleich. Ich kann es nicht anders beschreiben, auf alle Fälle einfach gut. Wenn man „Never Give Up“ hört, zaubert es einem unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht. Könnte glatt aus der Feder von U2 stammen. Mit „Where Is The Sunshine“ ist tatsächlich mal eine schwächere Nummer auf dem Album. Aber hey, wir reden hier vom Debüt und es ist ja nur mein Geschmack. 11. und letzter Song ist „Honig“. Und der Song ist herrlich ursprünglich und chillig. Ich hab‘ aber etliche Anläufe gebraucht, ehe ich alles verstanden habe. Da tu ich mich selbst als Bayer schwer.

Fazit: Danke Burschen für diese Horizont Erweiterung. Ein wunderbar erfrischendes Debütalbum der WU TENGLERS. Ich denke und hoffe, dass wir da noch einiges zu Hören bekommen und die Tiroler auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Beat Of My Heart
02. One Way Ticket
03. Burning Century
04. Oxygen
05. Silly Walls
06. Space Cowboy
07. Perfect Enemy
08. There is Nothing
09. Never Give Up
10. Where Is The Sunshine
11. Honig

Sturmi

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